DIE ROTEN DRACHEN
UND
DAS
DACH DER WELT

     

FILMBESCHREIBUNG
DIE ROTEN DRACHEN UND DAS DACH DER WELT

Leuchtend goldene Dächer. Über der Altstadt von Lhasa geht die Sonne auf und hüllt den Potala Palast in zartes Licht. Unzählige Tibeter kommen von überall her, um die heiligen Tempelanlagen zu besuchen. Sie werfen sich nieder und drehen dabei ihre Gebetsmühlen.

Mitten im Pilgerstrom sitzt ein Mönch in weinroter Robe und rezitiert heilige Schriften. Es sind die Klischees vom „Dach der Welt“, zu denen natürlich auch majestätische Schneeberge gehören. Ein kleiner Junge in gelbem Gewand, der als wichtige Wiedergeburt entdeckt wurde, gehört ebenso dazu wie die Nomaden, die wie eh und je ihren Herden hinterher ziehen.

All diese Bilder zeigt der Dokumentarfilm Die roten Drachen und das Dach der Welt auch. Er bettet sie ein, zeigt sie als das, was sie sind: Facetten aus dem tibetischen Alltag. Und der ist weit weniger bunt und erhebend als die mystifizierenden Vorstellungen des Westens von friedliebenden buddhistischen Mönchen und Pilgern in farbenfrohen Trachten, die sich lächelnd, betend und meditierend unter der chinesischen Besatzung behaupten. Gewagt wurde hier eine Reise ins Detail, gedreht wurde unauffällig und auf höchst sensible Art.

Dabei entstanden Aufnahmen und Aussagen, die in dieser Form bisher kaum gezeigt wurden.
Sie beschreiben d
as Aufeinandertreffen zweier Welten, Kulturen und Geisteshaltungen. Die Filmemacher zeichnen ein Porträt Tibets, das den Alltag in einem mehr und mehr von Chinesen dominierten Land zeigt. Neben vielen (meist jungen) Tibetern kommen auch Chinesen zu Wort, wodurch das Dilemma, in dem Tibet sich derzeit befindet, deutlich wird. Mit der Fertigstellung der neuen Bahnlinie nach Lhasa schreitet die „Kolonialisierung“ Zentraltibets unaufhaltsam voran. Im Schatten dieser Entwicklungen bleibt vielen Tibetern nur noch die Flucht über den Himalaya und damit ein ungewolltes, oft unwürdiges und entfremdetes Leben im Exil. Doch ein Flüchtlingsdrama überschattet selbst diese allerletzte Option....


Die roten Drachen und das Dach der Welt
Ein Film von Marco Keller und Ronny Pfreundschuh


Idee, Kamera, Regie, Buch (Postproduktion) und Schnitt Marco Keller
Fotografische Dokumentation, Buch (Postproduktion) und Reiseplanung Ronny Pfreundschuh
BRD 2008, 80 Min., O.m.U., Dejavu Filmverleih
(c) Eine Produktion von Coreoperation Film

Himalaya Flüchtlingsdrama. Die Bilder des rumänischen Kameramanns Segiu Matei aus der überarbeiteten Fassung.
Der Hintergrund - Ein Beitrag zum Cinema for Peace 2007
Zum Video
(c) Pro TV Rumänien


Im Jahr 2010 sprechen wir alle Hochchinesisch! Chinesische Propagandaveranstaltung mit einer tibetischen Schülerin


Going West. Chinas Eisenbahnlinie nach Lhasa. Die chinesische Besiedelung Tibets schreitet weiter voran.